Die Nacht in unserer Suite war herrlich ruhig, das Frühstück ließ, mit Omelette, Pfannkuchen, Rührkuchen, 2 Sorten Marmelade, Honig, Butter, Baguette, Oliven und Olivenöl, gebackenem Couscous und einer Milch-Suppe, keine Wünsche offen. Frisch gestärkt ging es in den Tag...

    

Nach unserem gestrigen Irrlauf hatten wir uns für heute einen privaten, lizenzierten Guide gebucht. Youssef führte uns zu Fuß durch die Gassen der Medina. Ein Auto passt hier gar nicht rein und eigentlich sind auch die Mopeds und Liefer-Tuktuks verboten (600 MAD Strafe). Die Lieferfahrzeuge werden geduldet, da die Läden und Restaurants ja irgendwie ihre Waren bekommen müssen... Alternativ werden die Läden mit Mulis beliefert: der eindeutige Vorteil - keine Abgase...

Unser Guide zeigte uns unter anderem die älteste Universität der Welt, eine ehemalige Koranschule auch von innen und erklärte uns hierzu, dass nur die besten Schüler dort aufgenommen wurden. Der Aufbau einer original Marokkanischen Haustür und der beiden Klopfer, die unterschiedlich klingen, an dieser Tür wurden uns erklärt. Wir wurden in die unterschiedlichen Souks der verschiedenen Handwerke geführt (Färberei, Weberei, alte und moderne Bäckerei, Kupferveredlung). In der Weberei haben wir erfahren, dass aus den Fasern der Agave eine Seide hergestellt wird. Bei diesen tollen Stoffen musste ich mir gleich einen Schal kaufen... Weiterhin führte er uns zum Laden einer Frauenkooperative, die aus Argan Speiseöl und Pflegeprodukte herstellen, außerdem gab es Kaktusfeigenöl, wo für 1 Liter Öl 1 Tonne Kaktusfeigen verarbeitet werden.

 

Am meisten beeindruckte uns die, mitten in der Medina gelegene, Gerberei, in der Schaf-, Ziege-, Kuh- und Kamelleder gegerbt und gefärbt, und im gleichen Viertel zu Jacken, Taschen, Gürteln und Schuhen verarbeitet wird. Gegerbt wird mit Taubenmist, was wir bisher auch nicht wussten. Die Farben werden aus Klatschmohn, Safran, Indigo, Minze, Kohle und Henna gewonnen. Das Färben dauert u.U. mehrere Wochen. Das ist ein Knochenjob, bei dem man nicht zimperlich sein darf  

Die Lauferei in dieser hügeligen Medina ist echt anstrengend, weshalb wir den restlichen Nachmittag im Sonnenschein auf der Dachterrasse des Riads genossen haben. Abendessen gab es diesmal auch in der Unterkunft, wobei wir marokkanische Erbsensuppe, Tajin mit Hähnchen und Pastilla genossen haben - einer Pastete mit Hähnchen und Gemüsefüllung, die eher süßlich schmeckt. Abgefahren lecker...